Junge Union: Gedenken an Gurs ist Südbadens historische Verantwortung. AfD zeigt erneut ihr wahres Gesicht.

Die Junge Union Südbaden weist die Forderung der AfD Baden-Württemberg, die Finanzierung der Holocaust-Gedenkstätte Gurs zu streichen, als geschichtsvergessen und verantwortungslos zurück: „Es ist unsere historische Verantwortung, auch zwei Generationen nach dem zweiten Weltkrieg die Erinnerung an die schrecklichen Verbrechen, die damals auch in Südbaden begangen wurde, hochzuhalten“, so Südbadens JU Vorsitzender Yannick Bury.

Die Junge Union Südbaden fordert daher, dass sich das Land Baden-Württemberg auch weiterhin an der Finanzierung der Holocaust-Gedenkstätte Gurs (Südfrankreich) beteiligt. Angesichts von tausenden südbadischen Juden, für die das Lager Gurs im Oktober 1940 zur ersten Station ihres unmenschlichen Martyriums wurde, lasse die Forderung der AfD-Landtagsfraktion nach einem Ende der Finanzierung jeden Sinn für die historische Verantwortung Baden-Württembergs und Südbadens vermissen und enthülle erneut den wahren Geist der Rechtsaußen-Partei, erklären JU Vorsitzender Yannick Bury und Johannes Staudt, Historiker und Pressereferent der JU Südbaden.

„Die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Terrorherrschaft hat nichts mit der Pflege eines angeblichen ‚Schuldkultes‘ zu tun, sondern ist Teil einer ehrlichen und verantwortungsbewussten Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Der Holocaust gehört genauso zur deutschen Geschichte wie die demokratische Revolution 1848, Goethe, Schiller oder die Aussöhnung mit Frankreich“, so der JU Bezirksvorsitzende weiter.

Nur wenn man auch mit den dunklen Kapiteln der deutschen Geschichte ehrlich und verantwortungsbewusst umgehe, könne man sich glaubwürdig mit anderen Völkern versöhnen und so politisch zur Völkerverständigung beitragen, erklären die Vertreter der Jungen Union. Ein Ansinnen, das, so die JU, angesichts der weltweiten Entwicklungen ebenso nötig sei, wie es dies vor 90 Jahren gewesen wäre. „Es scheint leider so, als habe die AfD genau daran jedoch kein sonderliches Interesse“, erklärt Bury.

„Die Forderung der AfD zeigt einmal mehr, dass es nicht reicht, das Dritte Reich als schwarzes Kapitel der deutschen Geschichte zu brandmarken, sondern dass wir in der Bildung wie im öffentlichen Diskurs noch viel stärker die Gründe für das Scheitern der Weimarer Demokratie als Vorbedingung desselben hervorheben müssen!“, so Staudt angesichts des halbherzigen Umgangs mit rechtsnationaler Geschichtsklitterung. Die Entwicklungen von Weimar müssten daher allen eine Lehre für die heutige Zeit sein.