70 Jahre Junge Union Südbaden. 70 Jahre Verantwortung für das junge Südbaden.
„Seit 70 Jahren gibt es die Junge Union Südbaden. Festlich beging die Nachwuchsorganisation der CDU ihren runden Geburtstag. Bevor die zirka 170 Gäste im Oberbergener Weingut Franz Keller zum Europaempfang und anschließend zu Festreden und Speis und Trank zusammenkamen, wurde Gottesdienst gefeiert. Damit waren die Leitgedanken des Abends bereits umrissen: das Bekenntnis zu Europa und der christliche Wertekanon. Festredner war der Freiburger Erzbischof Stephan Burger.
Als Gast und Gastgeber fungierte der Europaabgeordnete Andreas Schwab, der vor Beginn des Festaktes zum Europaempfang im Foyer des Weingutes eingeladen hatte. Bei Sekt und Salzgebäck konnten die Gäste, unter ihnen neben Vogtsburgs Bürgermeister Benjamin Bohn, Erzbischof Stephan Burger auch Ministerpräsident a. D. Erwin Teufel sowie der amtierende Minister für Justiz und Europaangelegenheiten, Guido Wolf, erst einmal ankommen und sich einstimmen. „Gerade hier in der Region Kaiserstuhl spielt Europa eine wichtige Rolle“, betonte Schwab. Zwei bemerkenswerte Akzente hätte der noch junge Abend bereits gesetzt, meinte Wolf. Mit dem Gottesdienst habe man gezeigt, dass man sich dem „C“ im Namen verpflichtet fühle, der gereichte Sekt sei so prickelnd wie Europa. „Die Leidenschaft für Europa darf nicht zur Routine werden, sondern braucht Herzblut und neue Visionen“, mahnte der Minister den Einsatz für die Zukunft der „großen Rechte- und Wertegemeinschaft“ an.
Programmatische Speerspitze
Die Formation „Bassgeige“ der Winzerkapelle Oberbergen geleitete die Besucherschar musikalisch ein Stockwerk höher auf ihre Plätze, bevor der JU-Bezirksvorsitzende Yannick Bury die Gäste begrüßte und selbstbewusst zusammenfasste, was „der Markenkern“ der Nachwuchsorganisation sei. „Wir sind ein Streiter für die junge Generation und für Südbaden“, gab er sich überzeugt. 1947 und damit noch zu Zeiten des Badischen Staatspräsidenten Leo Wohleb – und zu dessen Missfallen – gegründet, sei die JU längst zur programmatischen Speerspitze der CDU Südbadens geworden, machte Bury an Themenfeldern wie Umwelt- und Entwicklungspolitik, Netz- und Digitalpolitik und einmal mehr dem Streben nach einem geeinten Europa deutlich. Den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und Einfluss auf die Gestaltung der Welt zu nehmen, sei nur möglich, wenn auch und gerade die junge Generation bereit sei, sich einzubringen. „Wir übernehmen politische Verantwortung aus christlicher Perspektive“, umriss Bury den Leitgedanken der Jungen Union. „Wir freuen uns darauf, die Geschichte der JU Südbaden weiterzuschreiben“, schloss der Bezirksvorsitzende seine Ansprache stellvertretend für die rund 1700 Mitglieder.
Christliche Denkstöße
Zwei Themenblöcke bestimmten die Ansprache des Festredners, Bischof Stephan Burger: die Flüchtlings- und Migrationsarbeit sowie „eine fairere Welt mit Blick auf Handel und Klimaschutz“. Zuvor ging der Bischof mit einem Zitat des deutschen Papstes Benedikt XVI. auf das Verhältnis zwischen Kirche und Politik ein. „Kirche betreibt keine Politik, sie ermöglicht sie aber“, hatte Joseph Ratzinger einst das seit jeher nicht ganz einfaches Verhältnis definiert.
Hinsichtlich der Flüchtlingsproblematik warnte Burger vor allem vor einer „Neiddebatte“ und dem Schrei nach einfachen Lösungen. „Es ist letztlich eine Frage nach unserem Lebensstil“, so der Erzbischof zur Umweltthematik. Er forderte zu nachhaltigem Wirtschaften und nachhaltigem Konsum auf. Den Nachwuchspolitikern riet er, über dem politischen Engagement, das von Außen betrachtet oft wie Stückwerk wirke, nicht zu verzagen. „Bleiben sie dran“, motivierte Bischof Burger. Die JU-Vorstandsmitglieder und Geschichtsstudenten Johannes Staudt und Marvin Wolf hatten die 70 Jahre Verbandsgeschichte auf 50 Seiten Chronik zusammengetragen.
Humorige Podiumsdiskussion
Der offizielle Teils des Festaktes endete mit einer von den Bezirksvorstandsmitgliedern Carmen Jäger und Dominique Sigwart moderierten, humorigen Podiumsdiskussion. Ausgewählte Gäste – von Hausherr Fritz Keller über den ehemaligen Europaabgeordneten Karl von Wogau bis hin zum Kulturstaatssekretär Volker Schebesta – durften dabei allerlei Fragen rund um die JU im Speziellen und die CDU im Allgemeinen beantworten. Weitere Anekdoten wurden dann noch bei Buffet und Wein in kleinerer Runde ausgetauscht.“
heißt es im Presseartikel der Badischen Zeitung. https://bit.ly/2qPVzew
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